Robert Koch-Institut: Journal of Health Monitoring https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/journal-of-health-monitoring-node.html Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Journal of Health Monitoring.    de-de    Copyright by Robert Koch-Institut. Alle Rechte vorbehalten    webmaster@rki.de    webmaster@rki.de    60          Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung in Deutschland: Ergebnisse aus GEDA 2022 Wed, 21 May 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_02_Herz-Kreislauf-Erkrankung.html Abstract: Hintergrund: Für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) ist die Kenntnis des Erkrankungsrisikos wichtig. Methode: Von 3.271 35- bis 69-jährigen Teilnehmenden der Studie GEDA 2022 ohne Herzinfarkt- oder Schlaganfalldiagnose liegen Daten eines nicht-klinischen Tests für das absolute Risiko vor, in den nächsten zehn Jahren erstmals einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Dieses Risiko wurde als niedrig (< 5 %), noch niedrig (≥ 5 % – < 7,5 %), erhöht (≥ 7,5 % – < 10 %) und hoch (≥ 10 %) kategorisiert. Zusätzlich wurde das selbst wahrgenommene HKE-Risiko als nahezu kein, geringes, mäßiges und hohes Risiko erfragt. Ergebnisse: Gemäß HKE-Test war bei 73,5 % der Erwachsenen das Risiko niedrig, bei 7,8 % noch niedrig, bei 6,0 % erhöht und bei 12,8 % hoch. Demgegenüber nahmen 28,7 % für sich selbst nahezu kein, 45,3 % ein geringes, 20,4 % ein mäßiges und 5,6 % ein hohes HKE-Risiko wahr. Je höher das testbasierte Risiko, desto geringer war der Anteil derer, die in ihrer eigenen Wahrnehmung nahezu kein oder nur ein geringes Risiko hatten. Dennoch nahm die Hälfte der Personen mit einem laut Testergebnis erhöhten bis hohen Risiko für sich selbst nahezu kein oder nur ein geringes Risiko wahr. Die Risikounterschätzung war bei beiden Geschlechtern mit niedriger Bildung, besserer psychischer Gesundheit und körperlicher Aktivität assoziiert. Schlussfolgerungen: Personen, die trotz ungünstigem Risikofaktorenprofil ihr HKE-Risiko unterschätzen, sind eine zentrale Zielgruppe kardiovaskulärer Prävention.              Selbstwahrgenommene Mundgesundheit von Personen mit und ohne Diabetes mellitus: Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHIS Wed, 09 Apr 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_02_Diabetes_Mundgesundheit.html Abstract: Hintergrund: Die selbstwahrgenommene Mundgesundheit spiegelt die individuelle Sichtweise wider. In die Bewertung gehen subjektive (z. B. Schmerzen, ästhetische Aspekte) wie objektive Kriterien (z. B. orale Krankheiten, Funktionseinschränkungen) ein. Orale Krankheiten stehen in Wechselwirkung mit nichtübertragbaren Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Methode: Datenbasis ist die Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS). Im telefonischen Interview wurde nach dem Vorliegen eines Diabetes in den letzten 12 Monaten sowie nach dem Zustand von Zähnen und Zahnfleisch gefragt. Berechnet wurden Prävalenzen sowie Prevalence Ratios (PR) und p-Werte aus Poisson-Regressionen bei Personen ab 18 Jahren (N = 22.613). Ergebnisse: Personen mit Diabetes schätzten ihre Mundgesundheit häufiger als mittelmäßig bis sehr schlecht ein als Personen ohne Diabetes (41,2 % vs. 27,5 %). Der Zusammenhang zwischen Diabetes und einer mittelmäßigen bis sehr schlechten selbstwahrgenommenen Mundgesundheit blieb nach statistischer Kontrolle für soziodemografische und verhaltensbezogene Merkmale bestehen (PR 1,22, p < 0,001). Dies trifft auf Frauen sowie Männer zu. Diskussion: Auf Basis einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe konnte erstmals für Deutschland gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Diabetes und Mundgesundheit im Erwachsenenalter besteht. Die vorliegenden Ergebnisse stützen internationale Forschungsbefunde. Eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Arztgruppen, die Menschen mit Diabetes behandeln, und Zahnärztinnen und Zahnärzten ist erforderlich.              Die Parkinsonkrankheit – Prävalenz, Trends und regionale Verteilung in Deutschland. Eine Auswertung auf Basis von GKV-Routinedaten Mon, 31 Mar 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_01_Parkinson.html Abstract: Hintergrund: Im Rahmen der Krankheitslaststudie für Deutschland werden bevölkerungsbezogene Prävalenzen für wichtige Erkrankungen bestimmt. Dadurch lassen sich auch regionale Muster und zeitliche Trends darstellen. Methode: Die Prävalenz der Parkinsonkrankheit in der Bevölkerung wurde für die Jahre 2017 bis 2022 jeweils im Querschnitt auf Ebene der Raumordnungsregionen mithilfe von Krankenkassenroutinedaten der AOK-Versicherten alters-, geschlechts- und morbiditätsadjustiert geschätzt (administrative Prävalenz). Ergebnisse: Für das Jahr 2022 ergibt sich eine Prävalenz der Parkinsonkrankheit in Höhe von 0,35 % der Bevölkerung in Deutschland. Dies entspricht etwa 295.000 Personen. Bei Frauen liegt die Prävalenz bei 0,34 %, bei Männern bei 0,36 %. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit der Parkinsonkrankheit kontinuierlich zu. Ab einem Alter ab 40 Jahren beträgt die Prävalenz 0,61 %, bei den ab 65-Jährigen 1,42 %. Im Zeitverlauf zeigt sich eine leicht abnehmende Tendenz. Die altersstandardisierte regionale Verteilung weist kein eindeutiges Muster auf. Schlussfolgerungen: Gemessen an der administrativen Prävalenz bleibt die Bedeutung der Parkinsonkrankheit für die Bevölkerungsgesundheit bei leicht abnehmender Tendenz weitgehend stabil.              Demenzerkrankungen – Prävalenz, Trends und regionale Verteilung in Deutschland. Eine Auswertung auf Basis von GKV-Routinedaten Mon, 31 Mar 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_01_Demenz.html Abstract: Hintergrund: Im Rahmen der Krankheitslaststudie für Deutschland werden bevölkerungsbezogene Prävalenzen für wichtige Erkrankungen bestimmt. Dadurch lassen sich auch regionale Muster und zeitliche Trends darstellen. Methode: Die Prävalenz von Demenzerkrankungen in der Bevölkerung wurde für die Jahre 2017 bis 2022 jeweils im Querschnitt auf Ebene der Raumordnungsregionen mithilfe von Krankenkassenroutinedaten der AOK-Versicherten alters-, geschlechts- und morbiditätsadjustiert geschätzt (administrative Prävalenz). Ergebnisse: Für das Jahr 2022 ergibt sich eine Prävalenz von Demenzerkrankungen in Höhe von 2,8 % in der Bevölkerung ab 40 Jahren in Deutschland. Bei Frauen liegt die Prävalenz bei 3,3 %, bei Männern bei 2,4 %. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit von Demenzerkrankungen stark zu. So betrug die Prävalenz bei den ab 65-Jährigen 6,9 %. Im Zeitverlauf zeigt sich zwischen 2017 und 2022 eine leicht abnehmende Tendenz. Die altersstandardisierte regionale Verteilung zeigt ein klares Muster in Richtung einer höheren Prävalenz in Ostdeutschland und im Osten Bayerns. Schlussfolgerungen: Gemessen an der administrativen Prävalenz bleibt die Bedeutung von Demenzerkrankungen für die Bevölkerungsgesundheit weitgehend stabil. Mit Blick auf den demografischen Wandel ist jedoch damit zu rechnen, dass die Zahl der von Demenz Betroffenen zunimmt. Die Prävention beeinflussbarer Risikofaktoren ist daher insbesondere in der mittleren Lebensphase essenziell.              Verbreitung von Adipositas und Rauchen bei Erwachsenen in Deutschland – Entwicklung von 2003 bis 2023 Wed, 26 Mar 2025 09:00:00 +0100 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_01_Adipositas_Rauchen.html Abstract: Hintergrund: Nicht-übertragbare Erkrankungen stellen aus Public-Health-Sicht eine enorme Herausforderung dar. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für deren Entstehung zählen Adipositas und Rauchen. Zu ihrer Prävention existieren neben der individuellen Verhaltensänderung effektive gesundheitspolitische Maßnahmen der Verhältnisprävention, die darauf abzielen, gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen für die Bevölkerung zu schaffen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse zeitlicher Trends der Adipositas- und der Rauchprävalenz sowie deren Einordnung vor dem Hintergrund bereits ergriffener gesundheitspolitischer Maßnahmen zur Verhältnisprävention. Methode: Untersucht wurden die Adipositas- und Rauchprävalenz der letzten 20 Jahre basierend auf Daten der telefonischen Gesundheitssurveys und der Befragungsstudie Gesundheit in Deutschland aktuell des Robert Koch-Instituts. Ergebnisse: Zwischen 2003 und 2023 stieg die Adipositasprävalenz von 12,2 % auf 19,7 % über alle Alters-, Geschlechts- und Bildungsgruppen hinweg an. Die Rauchprävalenz sank von 32,1 % auf 28,8 %, vor allem bei Jüngeren und in der hohen Bildungsgruppe, stagnierte jedoch zuletzt. Schlussfolgerungen: Der kontinuierliche Anstieg der Adipositasprävalenz zwischen 2003 und 2023 zeigt, dass bisherige Maßnahmen zur Prävention der Adipositasentstehung unzureichend waren. Es ist daher zwingend notwendig, nicht nur eine Verhaltensänderung des Individuums zu adressieren, sondern auch bevölkerungsweite Maßnahmen zur Verhältnisprävention umzusetzen. Zur weiteren Reduktion des Tabakkonsums bedarf es einer konsequenteren Umsetzung gesetzlicher Maßnahmen.              Die Lebenserwartungslücke: Sozioökonomische Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen Deutschlands Regionen - Journal of Health Monitoring 1/2025 Mon, 17 Mar 2025 10:00:00 +0100 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_01_Lebenserwartungsluecke.html Abstract: Hintergrund: In diesem Beitrag werden Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen Deutschlands wohlhabendsten und sozioökonomisch am stärksten deprivierten Regionen untersucht. Methode: Bundesweite Daten der Todesursachenstatistik der Jahre 2003 bis 2022 wurden mit amtlichen Bevölkerungsdaten verknüpft, um für alle Landkreise und kreisfreien Städte die mittlere Lebenserwartung von Frauen und Männern zu berechnen. Der Zusammenhang mit dem „German Index of Socioeconomic Deprivation“ (GISD) der Kreise wurde regressionsanalytisch bestimmt, um die Lebenserwartungslücke zwischen Regionen mit der höchsten und niedrigsten sozioökonomischen Deprivation zu berechnen. Ergebnisse: In der Periode 2020 bis 2022 lag die Lebenserwartung in Regionen mit der höchsten Deprivation für Frauen 4,3 Jahre und für Männer 7,2 Jahre niedriger als in Regionen mit der niedrigsten Deprivation. In der Periode 2003 bis 2005 betrug diese Lebenserwartungslücke noch 2,6 bzw. 5,7 Jahre. Die Ausweitung der Lebenserwartungslücke resultiert aus einer ungünstigeren Entwicklung der Lebenserwartung in den am stärksten deprivierten Regionen. Sie bestand bereits vor und verstärkte sich während der COVID-19-Pandemie. Schlussfolgerungen: Die wachsende Lebenserwartungslücke weist darauf hin, dass sich die gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland verstärkt. Demzufolge gehört die Entwicklung einer Strategie zur Verbesserung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit mehr denn je auf die politische Agenda.              Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf das Leben von Kindern und Jugendlichen: Ergebnisse der bundesweiten HBSC-Studie 2022 Wed, 05 Mar 2025 10:00:00 +0100 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_01_HBSC_CORONA.html Abstract: Hintergrund: Die Eindämmungsmaßnahmen der COVID-19-Pandemie haben den Alltag vieler Menschen verändert. Untersucht wird, wie Kinder und Jugendliche die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf verschiedene Lebensbereiche einschätzen. Methode: An der repräsentativen „Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)“-Studie haben 2022 bundesweit N = 6.475 Schülerinnen und Schüler (11 –15 Jahre) teilgenommen. Mittels logistischer Regressionen wurden Zusammenhänge zwischen den wahrgenommenen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf verschiedene Bereiche ihres Lebens und den Faktoren Alter, Geschlecht und familiärer Wohlstand untersucht. Ergebnisse: Zwei Jahre nach Pandemiebeginn berichteten Kinder und Jugendliche sowohl positive als auch negative Auswirkungen der Corona-Maßnahmen. Bei den sozialen Beziehungen nahm etwa die Hälfte der Befragten positive Auswirkungen wahr. Dagegen gab etwa jede bzw. jeder dritte Befragte Verschlechterungen bei der seelischen Gesundheit und den schulischen Leistungen an. Vor allem 11-Jährige, Jungen und Befragte mit hohem familiären Wohlstand berichteten von positiven Auswirkungen. Schlussfolgerungen: Die in Einzelbereichen positiven Auswirkungen der Pandemie auf das Leben von Kindern und Jugendlichen und die sich hier abzeichnende Resilienz (Widerstandskraft) sowie die Ergebnisse zu negativeren Einschätzungen von Jugendlichen, Mädchen und Befragten mit niedrigerem familiären Wohlstand können als Ausgangspunkt für eine bedarfsorientierte und zielgruppenspezifische Gesundheitsförderung in Krisenzeiten genutzt werden. Gegenstand zukünftiger Forschung sollten die Langzeitfolgen der Pandemie auf die Entwicklung junger Menschen sein.