Robert Koch-Institut: Journal of Health Monitoring https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/journal-of-health-monitoring-node.html Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Journal of Health Monitoring.    de-de    Copyright by Robert Koch-Institut. Alle Rechte vorbehalten    webmaster@rki.de    webmaster@rki.de    60          Armut und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zum Ende der COVID-19-Pandemie. Ergebnisse der KIDA-Studie Wed, 25 Jun 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_02_Armut_Gesundheit_Kinder.html Abstract: Hintergrund: Armutsgefährdete junge Menschen waren in der COVID-19-Pandemie durch Kontakteinschränkungen sowie Kita- und Schulschließungen besonders belastet. Ziel ist es, die gesundheitliche Lage von armutsgefährdeten jungen Menschen im Vergleich zu Gleichaltrigen aus finanziell bessergestellten Familien zum Ende der Pandemie zu beschreiben. Methode: Die Analysen basieren auf Daten von 3- bis 15-Jährigen aus der Studie Kindergesundheit in Deutschland aktuell (2022/2023). Für ausgewählte Indikatoren der Gesundheit, des Gesundheitsverhaltens und psychosozialer Belastungen bzw. Ressourcen wurden nach Einkommen stratifizierte Prävalenzen bestimmt. Dabei wurde zwischen armutsgefährdeten Familien und Familien mit mittlerem und hohem Einkommen unterschieden. In Poisson-Regressionen wurde für die elterliche Bildung adjustiert. Ergebnisse: Armutsgefährdete junge Menschen haben schlechtere Gesundheitschancen als Gleichaltrige aus finanziell bessergestellten Familien. Während erstere seltener an außerschulischen Sportangeboten teilnehmen, zeigen sich bei der Teilnahme an Sport-AGs in der Schule keine Unterschiede nach dem Familieneinkommen. Schlussfolgerungen: Strategien zur Verminderung gesundheitlicher Benachteiligungen von armutsgefährdeten jungen Menschen müssen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene und in den Lebenswelten vor Ort ansetzen. Durch ein kontinuierliches Monitoring der Kinder- und Jugendgesundheit können Trends frühzeitig erkannt werden.              Zeitliche Entwicklung der Mortalität der koronaren Herzkrankheit in Deutschland von 1998 bis 2023 Wed, 11 Jun 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_02_Koronare_Herzkrankheit_Mortalitaet.html Abstract: Hintergrund: Die koronare Herzerkrankung (KHK) stellt die führende Todesursache in Deutschland dar. Bisher fehlen jedoch umfassende Analysen zu Langzeittrends in der KHK-Mortalität mit differenzierter Betrachtung des akuten Myokardinfarkts (AMI) sowie nicht-AMI-bezogener chronischer KHK. Methode: Es wurden altersspezifische und altersstandardisierte KHK-Mortalitätsraten für den Zeitraum 1998 – 2023 auf Basis von Daten der Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes berechnet. Jährliche prozentuale Veränderungen (APC) und durchschnittliche jährliche prozentuale Veränderungen (AAPC) wurden mittels Joinpoint-Regressionsmodellen geschätzt. Ergebnisse: Zwischen 1998 und 2023 lag die durchschnittliche jährliche Veränderung der altersstandardisierten KHK-Mortalitätsraten für Frauen bei -3,9 % ((-4,1) – (-3,7)) pro Jahr im Vergleich zu -3,2 % ((-3,3) – (-3,0)) bei Männern. Vor allem im Altersbereich zwischen 60 und 74 Jahren zeigte sich jedoch seit den 2010er-Jahren eine Abflachung des Abwärtstrends der KHK-Mortalität. In der Analyse nach ICD-Untergruppen sanken die Mortalitätsraten für chronische KHK im gesamten Zeitraum 1998 – 2023 weniger stark ab als für AMI, insbesondere bei Männern. Schlussfolgerungen: Die starke Trendabflachung der KHK-Mortalität insbesondere im mittleren Altersbereich während der letzten Dekade sowie der geringere Rückgang der chronischen KHK-Mortalität v. a. bei Männern bedürfen weiterer Abklärung auf Basis spezifischer Modellierungen, um ungedeckte Bedarfe auf verschiedenen Ebenen der Prävention für spezifische Lebensphasen zu ermitteln. Zudem sollte der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die KHK-Mortalitätsentwicklung weiter erforscht werden.              Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung in Deutschland: Ergebnisse aus GEDA 2022 Wed, 21 May 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_02_Herz-Kreislauf-Erkrankung.html Abstract: Hintergrund: Für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) ist die Kenntnis des Erkrankungsrisikos wichtig. Methode: Von 3.271 35- bis 69-jährigen Teilnehmenden der Studie GEDA 2022 ohne Herzinfarkt- oder Schlaganfalldiagnose liegen Daten eines nicht-klinischen Tests für das absolute Risiko vor, in den nächsten zehn Jahren erstmals einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Dieses Risiko wurde als niedrig (< 5 %), noch niedrig (≥ 5 % – < 7,5 %), erhöht (≥ 7,5 % – < 10 %) und hoch (≥ 10 %) kategorisiert. Zusätzlich wurde das selbst wahrgenommene HKE-Risiko als nahezu kein, geringes, mäßiges und hohes Risiko erfragt. Ergebnisse: Gemäß HKE-Test war bei 73,5 % der Erwachsenen das Risiko niedrig, bei 7,8 % noch niedrig, bei 6,0 % erhöht und bei 12,8 % hoch. Demgegenüber nahmen 28,7 % für sich selbst nahezu kein, 45,3 % ein geringes, 20,4 % ein mäßiges und 5,6 % ein hohes HKE-Risiko wahr. Je höher das testbasierte Risiko, desto geringer war der Anteil derer, die in ihrer eigenen Wahrnehmung nahezu kein oder nur ein geringes Risiko hatten. Dennoch nahm die Hälfte der Personen mit einem laut Testergebnis erhöhten bis hohen Risiko für sich selbst nahezu kein oder nur ein geringes Risiko wahr. Die Risikounterschätzung war bei beiden Geschlechtern mit niedriger Bildung, besserer psychischer Gesundheit und körperlicher Aktivität assoziiert. Schlussfolgerungen: Personen, die trotz ungünstigem Risikofaktorenprofil ihr HKE-Risiko unterschätzen, sind eine zentrale Zielgruppe kardiovaskulärer Prävention.              Selbstwahrgenommene Mundgesundheit von Personen mit und ohne Diabetes mellitus: Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHIS Wed, 09 Apr 2025 09:00:00 +0200 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_02_Diabetes_Mundgesundheit.html Abstract: Hintergrund: Die selbstwahrgenommene Mundgesundheit spiegelt die individuelle Sichtweise wider. In die Bewertung gehen subjektive (z. B. Schmerzen, ästhetische Aspekte) wie objektive Kriterien (z. B. orale Krankheiten, Funktionseinschränkungen) ein. Orale Krankheiten stehen in Wechselwirkung mit nichtübertragbaren Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Methode: Datenbasis ist die Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS). Im telefonischen Interview wurde nach dem Vorliegen eines Diabetes in den letzten 12 Monaten sowie nach dem Zustand von Zähnen und Zahnfleisch gefragt. Berechnet wurden Prävalenzen sowie Prevalence Ratios (PR) und p-Werte aus Poisson-Regressionen bei Personen ab 18 Jahren (N = 22.613). Ergebnisse: Personen mit Diabetes schätzten ihre Mundgesundheit häufiger als mittelmäßig bis sehr schlecht ein als Personen ohne Diabetes (41,2 % vs. 27,5 %). Der Zusammenhang zwischen Diabetes und einer mittelmäßigen bis sehr schlechten selbstwahrgenommenen Mundgesundheit blieb nach statistischer Kontrolle für soziodemografische und verhaltensbezogene Merkmale bestehen (PR 1,22, p < 0,001). Dies trifft auf Frauen sowie Männer zu. Diskussion: Auf Basis einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe konnte erstmals für Deutschland gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Diabetes und Mundgesundheit im Erwachsenenalter besteht. Die vorliegenden Ergebnisse stützen internationale Forschungsbefunde. Eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Arztgruppen, die Menschen mit Diabetes behandeln, und Zahnärztinnen und Zahnärzten ist erforderlich.